Mittwoch, 2. Februar 2022

Softshellhose Rainheaven Pants

Heute ist wieder MeMadeMittwoch und ich freue mich, mich mit meiner Softshellhose in den Reigen der selbstgenähten Kleidung einzureihen.

Mit der im Januar entstandenen Softshellhose bin ich so glücklich, dass ich das Nähjahr jetzt schon Erfolg bezeichnen möchte, auch für den Fall, dass ich den Rest des Jahres überhaupt nichts mehr nähen würde. Sie war eines der Projekte die immer wieder aufgeschoben werden, weil sie nicht schön sind, nicht sexy, sondern einfach nur praktisch. Trotzdem wundert es mich im Nachhinein, dass es von der Idee bis zur Umsetzung mehrere Jahre gebraucht hat. 



Bei meiner Suche nach einem geeigneten Schnitt stieß ich auf die Rainheaven Pants von Twig and Tale. Die Kinderversion des Schnittes hatte ich bereits genäht und war sehr zufrieden. Auch die Version für Erwachsene hat mich nicht enttäuscht. Ich habe mich nach meinem Hüftmaß gerichtet und Größe 46 genäht. Meine Taille würde in die 48 fallen, aber wegen des elastischen Bundes habe ich das vernachlässigt. Die Hose kann optional mit Knie- oder Poaufsätzen genäht werden, mit aufgesetzen Cargotaschen und wird am Beinabschluss entweder gesäumt oder bekommt einen Abschluss mit Gummizug. Ich habe mich für die aufgesetzten Taschen entschieden und unten einfach gesäumt. Da der Schnitt ein Unisexschnitt ist, gibt es ihn in "regular" und "tall". Ich liege mit meinen 172 cm Körpergröße ungefähr in der Mitte und habe mich für die "tall" Variante entschieden. Nach der Anprobe habe ich die Beinlänge um 3 cm gekürzt. 

Mein Plan war diverse Softshellreste aus anderen Projekten zu verarbeiten. Die Hose frisst aber so viel Stoff, dass noch 1.3 m Stoff nachkaufen musste. Natürlich gab es im örtlichen Stoffladen nicht genau den Blauton den ich zu hause hatte, aber ein etwas dunkleres Blau ließ sich gut dazu kombinieren. Ich habe die Linien für Knie- und Pobesatz genutzt, um die beiden Stoffe miteinander zu kombinieren. Da der Schnitt Nahtzugabe enthält musste ich konzentriert arbeiten, um an den richtigen Stellen Nahtzugabe hinzu zu fügen. Zum Glück ist mir das gelungen und alle Teile passten am Ende perfekt zusammen.


Erst habe ich mit mir gerungen, ob ich die Cargotaschen nähen soll, weil das der aufwändigste Schritt des sonst sehr einfachen Nähprojektes ist, bin aber froh mich für die Taschen entschieden zu haben. Da der Softshell nicht umgebügelt werden kann, werden Taschenbeutel und Taschenklappe verstürzt. Da mir eine doppelte Lage Softshell zu dick war, habe ich für beiden Schnittteile den Softshell mit einem einfachen Baumwollstoff verstürzt. Ich verwende übrigens ganz feine Stecknadeln um Softshell an Stellen zu stecken wo nicht mit Clips gearbeitet werden kann. Die Alternative Kleben mach ich nicht so gerne, weil leicht die Gefahr besteht, dass die Nadel verklebt. Mit den feinen Stecknadeln habe ich gute Erfahrung gemacht und es bleiben keine Sichtbaren Löcher zurück. Die Tasche habe ich tiefer plaziert als im Schnitt vorgesehen.

Die Taschen werden mit Kamsnaps geschlossen. Von diesen habe ich noch einen größeren Vorrat und verwende sie fast gar nicht mehr, seit ich keine Kinderbodies mehr nähe. 


Bei der ersten Anprobe war ich entsetzt wie riesig die Hose ist. Trage ich allerdings eine Jeans darunter wie auf den Bildern, ist die Weite durchaus nötig. Auf der Ansicht von hinten ist zu erkennen, dass die Passform durchaus noch Luft nach oben hat. Hier bilden sich unschöne Falten, was aber auch daran liegt, dass die innere Fleeceschicht des Softshells an der Jeans haftet und dadurch nicht schön fällt. Da die Hose sehr bequem ist und ihren Zweck erfüllt, werde ich keine Änderungen vornehmen. 

Ich habe zuerst den Tunnelzug für den Gummi genäht und dann den Gummi eingefädelt. Das erwies sich als schwierig, weil der Gummi auf der Fleecerückseite überhaupt nicht rutschen wollte. Ich habe sehr viel Kraft aufwenden müssen und sehr lange gebraucht um ihn endlich durchzufädeln. Hier würde ich bei nächsten Mal die Bundnaht nähen, während der Gummi schon an seinem Platz ist (wie es die Anleitung vorsieht habe ich nicht geprüft, ich habe ohne einen Blick in die Anleitung genäht). 

Jeden Schulmorgen begleite ich das Töchterchen auf dem Weg quer durch die Stadt mit dem Fahrrad und freue mich, dass meine Beine dabei nun im Winter warm bleiben. 

Habt einen schönen Mittwoch

Julia

11 Kommentare:

  1. Tolles Projekt! Eine warme Thermohose zu nähen nehme ich mir auch immer wieder vor und tue es dann doch nicht. Viel Freude daran! Regina

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  2. Die sieht ja super toll aus!! Glückwunsch zur neuen Softshellhose und ganz viel Freude damit.
    Herzliche Grüße aus Heidelberg
    Annette

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  3. ich kenne dieses Aufschieben von den praktischen und notwendigen Dingen nur zu gut- aber das sind dann nachher die Teile, die am meisten getragen werden. Zum Fahrradfahren im Winter ist sie sicher ideal, und wie praktisch, daß noch eine normale Hose darunter getragen werden kann!
    Ich hatte Softshell mal für eine Jacke verarbeitet, die ich auch sehr gerne trage. Irgendwie ist es schon ein tolles Material, und man kann es ja auch recht gut verarbeiten. Mit Stecknadeln hatte ich auch keine Probleme, nur das Bügeln beim Nähen ist halt schwierig. Aber Dein Ergebnis ist richtig toll geworden, gefällt mir sehr gut!
    Liebe Grüße Barbara

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  4. Klarer Fall von Alltagsliebling! Praktisch schlägt "schön" in jedem Fall. Ich habe auch schon Überlegungen für einen Softshellhose angestellt, die ich dann zum Strandspaziergang anziehen könnte - mal sehen ob ich das Projekt irgendwann umsetze. Viel Freude an Deiner warmen Hose. LG Kuestensocke

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  5. So eine Softshellhose ist sicher sehr praktisch. Ich finde auch die Passform in Ordnung, schließlich braucht sie Mehrweite, wenn du noch ein Jeans oder Loggins drunter trägst. LG Carola

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  6. Genauso eine Hose brauche ich auch. Sehr motivierend dein tolles Beispiel. LG Jeanette

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  7. Ein wunderbarer Start in das neue Nähjahr! Eine wunderbare Outdoor Hose! LG Sarah

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  8. Eine coole Hose und vor allem super praktisch! Das kann man immer brauchen
    Danke für die Idee, aus Softshell eine Hose zu nähen. Darauf bin ich noch gar nie gekommen.
    LG Miriam

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  9. Deine Hose sieht sehr gelungen aus, ich mag die unterschiedlichen Farbtöne, sehr gut kombiniert. Softshell ist wirklich praktisch, ich habe auch eine Jacke aus Softshell genäht, die ich gerne beim Fahrrad fahren trage. Da wird der Wind am besten abgehalten.
    Liebe Grüße
    Jenny

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  10. Deine Hose ist ja toll geworden. Ich plane, mir eine Wanderhose zu nähen, da schaue ich mir deinen Schnitt mal genauer an.

    LG, Heike

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  11. Beim Radfahren ist die Mehrweite am Hinterbein sicher super, so hält die Hose länger und ist weniger Zug beim ausgestreckten Bein ausgesetzt ;) Ein tolles Projekt! LG ina

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